Tuesday, February 4, 2014

Zwangspause

Auf eine Faust ins Gesicht folgt bereits die nächste...
Nach einer guten Vorbereitung im Sommer / Herbst fühlte ich mich so bereit wie noch vor keiner Saison. Die Leistungstest im Oktober zeigten in 3 von 4 Tests persönliche Bestleistungen und ich war gesund und bereit und freute mich auf den Saisonstart.
Ende Oktober begann es dann zum ersten Mal turbulent zu werden. Mein Körper schien die Steigerung von Trainingsumfang und Intensität der letzten Monate nicht richtig gut verarbeitet zu haben und war erschöpft... Meine gute Form löste sich innerhalb weniger Tage in Luft auf und auch die Herzfrequenz-Variabilitäts-Messungen, welche wir zur Kontrolle von Erschöpfungszuständen machen, waren plötzlich schlecht.
Die Uhr begann zu ticken, denn der Saisonstart stand unmittelbar vor der Tür. Ich versuchte alles wieder irgendwie in Ordnung zu biegen und hoffte natürlich, dass ich mich schnellstmöglich wieder erholen konnte um rechtzeitig wieder fit zu sein. Doch dafür blieb zu wenig Zeit... Ich hatte einen harzigen Saisonstart und das Gefühl von Topform war in weiter Ferne. Trotzdem ging es langsam aufwärts und ich begann mich wieder etwas besser zu fühlen. Doch dann beim Weltcup in Asiago fing ich mir einen Stirnhöhlen-Infekt ein, welcher mich ins Bett und wieder um einiges zurück warf. 
In Chamonix beim Continentalcup gab es dann im Sprint endlich einen Lichtblick. Ich fühlte mich wieder viel besser und konnte mich von Lauf zu Lauf an ein gutes Wettkampfgefühl zurück tasten. Leider begann meine Nase schon auf dem Nachhauseweg wieder zu laufen und ich versuchte das Ganze wieder abzuwehren, was mir dann glücklicherweise auch gelang. In Polen holte ich mir endlich wieder Weltcuppunkte und nun galt es die zwei Wochen bis zum Weltcup in Toblach gut zu nutzen. 
Was mich bei all diesem Auf und Ab zusätzlich noch plagte, war eine hartnäckige Entzündung im Beckenbereich. Diese Beschwerden verspürte ich bereits seit dem Sommer, doch eigentlich sollte es besser werden, sobald ich auf Schnee trainieren konnte. Dies geschah aber nicht... in den letzten drei Wochen wurden die Schmerzen so stark, dass ich sie bei jedem Schritt spürte und eine MRI-Verlaufskontrolle unumgänglich wurde. Und diese brachte keine guten Nachrichten. Das ganze hatte sich seit der letzten Untersuchung im September verschlechtert und ich habe bereits kräftige Knochenmarködeme im betroffenen Knochen. Eine Pause ist unumgänglich, da diese starke Überbelastung zu einem Ermüdungsbruch führen könnte...
Ich durfte diese Pause mit Hilfe von schmerz- und entzündungshemmenden Mitteln noch bis zum Weltcup in Toblach hinauszögern und dort gelang mir eigentlich trotz all dem kein schlechtes Rennen und es fehlten nur 1,2sek um mich für die Finalläufe zu qualifizieren.
Und jetzt bin ich hier und während viele Andere voller Vorfreude die Koffer für Sochi packen, humple ich mit meinen Krücken herum... 
Auch wenn man ja bekanntlich sagt, alles sei für etwas gut, frage ich mich für was dieser Sch** wieder gut sein soll. Trotzdem muss ich jetzt nach vorne schauen und meinen sprichwörtlich offenbar müden Knochen die nötige Zeit geben und den Wechsel von den leichten Langlaufstöcken zu den Krücken akzeptieren.  

"the secret of change is to focus all your energy not on fighting the old, but on building the new" 

Laurien wird während den Olympischen Spielen auf einem anderen Blog Bericht erstatten, da es da bestimmte Regeln gibt: www.lauriensotschi.blogspot.com. Auch wenn ich im Moment selbst nicht viel zu lachen habe, so freue ich mich wirklich riesig für Laurien und drücke ihr von ganzem Herzen die Daumen! Ich weiss, dass wenn am kommenden Dienstag alles zusammen passt, etwas ganz Grosses für sie möglich ist. Laurien ist bereit und fokussiert und hat alle Fähigkeiten, um am Tag X brandgefährlich zu werden! Ich hoffe, dass die Konkurrenz genug Kleider nach Sochi mitgebracht hat, denn ich bin mir sicher, dass sich einige am 11.Februar besser warm anziehen sollten... ;-)

Bis bald,
eure Tatjana









1 comment:

  1. Liebe Tatjana, ich hoffe, dass es dir wieder besser geht. Viel Energie, Glück und positive Gedanken auf deinem weiteren Weg.

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