Tja....ich weiss nicht was ich sagen soll...

...denn was dieses Wochenende passiert ist, ist für mich noch immer nicht ganz real und mir fehlen ehrlich gesagt die Worte.
Als ich am Donnerstag nach Düsseldorf reiste, wusste ich, dass die Form stimmt und die Strecke gut an meine Fähigkeiten angepasst ist, doch was daraufhin in den folgenden Tagen passierte war und ist für mich unglaublich.
Am Freitag absolvierte ich mit den Jungs auf den Rollski das "Wettkampfvorbereitungs-Training" am Rheinufer, wir hatten Spass, die Stimmung war gut und auch das Gefühl stimmte. Am Abend wurde in der Besprechung Taktik, Technik und Ablauf des Wettkampftages analysiert, wo den auch langsam die Nervosität stieg.

Und dann kam der Samstag und der ist nur so an mir vorbei gerast ;-). Im Prolog lief alles nach Plan, ich probierte technisch gut zu laufen und locker zu bleiben was mir sehr gut gelang. Ein 8ter Platz war die Folge daraus. Das Viertelfinale überstand ich gut und kam zum ersten mal in meinem Leben in den Halbfinal. Zu diesem Zeitpunkt war ich nur noch glücklich diese Hürde endlich einmal genommen zu haben, denn bis anhin bedeutete das Viertelfinale für mich immer Endstation.
Zu meinem grossen Erstaunen lief es auch im Halbfinale hervorragend, ich lief als Erste über die Ziellinie und so kam es, dass ich plötzlich im FINALE stand. Nun war das Lachen definitiv nicht mehr aus meinem Gesicht zu kriegen.
Im Finale ging es dann etwas hektischer zu und her, doch ich konnte mich trotz einiger Rempler und Wackler auf den Skier halten. Vor der letzen Kurve lag ich an vierter Position und ich dachte nur noch : "einfach nicht Vierte werden"!! So setze ich mit der letzten Kraft und riesigem Wille auf der Zielgerade gegen die Kanadierin durch..... und wurde DRITTE!!
Es war überwältigend, den Tränen nahe vielen mir meine Teamkollegen, die Servicemänner und Betreuer im Ziel in die Arme, ein unvergesslicher Moment!
So durfte ich als zweite Schweizerin in der Geschichte des Frauenlanglaufs aufs Weltcup-Podium steigen.
Letztes mal gelang dies , in dem Jahr in dem ich geboren wurde, 1987, Evi Kratzer.

Viel Zeit zum feiern gab es aber nicht, da am Sonntag der Teamsprint auf dem Programm stand. Ich lief zusammen mit Bettina Gruber, die ebenfalls am Tag zuvor, mit dem 15ten Platz ein Spitzenresultat geliefert hatte. Nachdem wir uns im Halbfinale als Dritte für das Finale qualifiziert hatten konnte wir gut mit der Spitze mithalten und wir liefen auf den vierten Schlussrang. Wir blieben weniger als eine Sekunde hinter dem Podest und freuten uns über das gute Resultat.

Was für ein Wochenende... ich glaube ich brauche noch etwas Zeit zum das Ganze zu realisieren ;-)

Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an all die, die mich Unterstütz haben, diesen Traum zu verwirklichen. Allen voran meinem langjähriger Trainer Christoph Schmid, dem Service Team die uns die schnellen Ski gezaubert hatten, Kurt Waldmeier von der TG Hütten für die langjährige Unterstützung, Daniel Dätwyler von InterCheese, Tor Arne Hetland für die technischen und taktischen Tips, dem Physio Team mit Martina Friedli die immer für mich Zeit hat, Hitsch Flury mein Tainer aus der Zeit im Sportgymnasium, Patrik Noack für die immer prompte und zuverlässige Hilfe, Swiss-ski, meine Familie, Tatjana und Andreas und all meinen Freunden und Teamkollegen....und und und....!!!Merci!!!!

Vielen Dank für alle liebe und herzliche Glückwünsche! Es hat mich sehr gerührt!

Hier noch ein paar Impressionen:

Sportaktuell vom Sonntag:

http://www.sport.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2011/12/03/Wintersport/Sensationeller-Podestplatz-fuer-Van-der-Graaff